VITA
Erfahrung als Moderatorin
2000 – 2002:
Redakteurin, ZDF
2001 – 2002:
Redakteurin, SWR
2001 – 2002:
Redakteurin, SAT.1
2002 – 2003:
Moderations- und Reportervolontariat, RTL
2003 – 2013:
Moderation, ZDF
2013 – 2016:
Moderation, Radio Bremen
Seit 2016:
YR GmbH, Coaching und Moderation
Coaching Qualifikationen
• Dreijährige Ausbildung zum systemischen Coach bei Kessel und Kessel,
Deutsche und Europäische Gesellschaft für Transaktionsanalyse e.V. (DGTA, EATA)
• Zertifizierte Structogram®-Trainerin (Structogram Deutschland)
• Weiterbildung: Masterkurs Coaching und Beratung sowie Selbstmanagement mit dem Züricher Ressourcen-Modell ZRM® bei Kessel und Kessel
• Weiterbildung: Begleiten von Veränderungsprozessen mit dem Change Navigator von Prof. Dr. Heike Roehl
• Qualitätssicherung durch fortlaufende Supervision und Peer-Group-Arbeit
„Ich helfe Ihnen auf Ihrem Weg der Selbstentwicklung und geben Ihnen die richtigen Methoden aus meinem Werkzeugkoffer an die Hand.
Damit sie ihr Gegenüber überzeugen lernen und Ihren eigenen Auftritt genießen können!“
Interview
DER PERSÖNLICHKEIT AUF DEN GRUND GEHEN
Frau Ransbach, „Meine Haltung trägt mich durch den Tag“: Was ist mit diesem Zitat gemeint?
Als Moderatorin habe ich immer dann einen guten Job gemacht, wenn ich mich meiner sicher fühlte. Sicher beutet in diesem Zusammenhang, dass ich eine klare Haltung zu mir selbst hatte: zu den Themen der Sendung und zu meiner Rolle darin. Wenn wir uns wohlfühlen in unserer Haut, gewinnen wir an Ausstrahlung. Unsere Haltung trägt uns, bringt uns ins Gleichgewicht. Ein fester Stand ist auch die Grundlage für einen empathischen und reaktionsschnellen Umgang mit anderen Menschen oder mit neuen und unerwarteten Situationen.
Geht es hier vornehmlich um fachlich-inhaltliche Themen?
Im Berufsleben müssen wir uns ständig neu positionieren, auch gegenüber anderen Menschen. Das gelingt am besten, wenn wir uns unserer Wirkung auf ande- re bewußt sind. Warum gibt es Menschen, die in einen Raum kommen und einfach strahlen? Die Antwort liegt nach meiner festen Überzeugung in einer großen Übereinstimmung von innerer Einstellung und äußerem Auftritt. Aber gerade in diesem Punkt sind sich viele Menschen unsicher. Erstaunlicher Weise geht das auch selbstbewußten Charakteren so. Selbstwahrnehmung und Außenwahrnehmung stimmen nicht überein.
Ist diese Unsicherheit der Grund für Lampenfieber und welche Rolle spielen dabei Äußerlichkeiten?
Ich glaube, jeder Mensch verfügt nur dann über seine volle Kraft, wenn er sich gut fühlt. Für einen eher introvertierten Menschen wird der öffentliche Auftritt oder die Präsentation sicher nicht zur Lieblingsbeschäftigung. Aber bis zu einem gewissen Grad kann ich diese Unsicherheit mit der richtigen Methode „weg- trainieren. Dennoch gilt – und vielleicht gerade hier – auch bei eher introvertierten Menschen; Kleidung, Körperhaltung, Gestik und Sprache müssen Ausdruck einer inneren Grundhaltung sein, sonst wirken wir verkleidet und nicht souverän.
Welche Auswirkungen hat das auf unser Verhalten im Job?
Wir versuchen, eine Art stoische Maske aufzusetzen und unsere Empfindungen zu verbergen. Vieles spielt sich dabei auf der nonverbalen Ebene ab. Gerade junge Menschen, die sich in einem Unternehmen zeigen müssen – in Teammeetings, bei Präsentationen oder Pitches – verkrampfen und stehen sich selbst im Weg. Statt offen und spontan auf eine Situation zu reagieren, sorgen sie sich, ob sie jederzeit ihre Mimik unter Kontrolle haben. Das Umfeld merkt aber, dass etwas nicht stimmt. Weil so kein Vertrauen entstehen kann, leiden sowohl die interne Kommunikation im Unternehmen als auch Kundenkontakte.
Geht das nur Anfängern so?
Auch gestandene Manager verschanzen sich nicht selten hinter einem eingefrorenen Minenspiel. Sie möchten seriös erscheinen und wirken stattdessen starr und emotionslos. Auf dem Weg durch die Unternehmenshierarchien verlernen viele Führungskräfte die Fähigkeit, grundlegende Emotionen zu zeigen wie Freude, Stolz oder auch – in angemessener Weise – Ärger über Fehlschläge. Eine Art Totengräbermaske wirkt als Schutzschild gegen äußere Anfechtungen. Sie unterschätzen dabei, wieviel Anziehungskraft und Autorität in einem authentischen Umgang mit Gefühlen liegen. Eine innere Haltung zu haben, bedeutet für mich in diesem Zusammenhang im wörtlichen Sinne auch, einen Standpunkt einzunehmen: „Ich stehe zu einer Sache und – eben auch – zu mir.“
Wie kann ein Coach die innere Standortsuche zu unterstützen?
Ich schneide das Training immer individuell auf meine Klienten zu. In einem persönlichen Gespräch lernen wir uns kennen. Wir sprechen über Herausforderungen und Ziele. Coaching bedeutet in erster Linie, gemeinsam der Persönlichkeit auf den Grund zu gehen und die Klienten zu ermutigen, sich mit dem eigenen Bild auseinanderzusetzen: Bin ich, wer ich zu sein glaube? Wie werde ich wahrgenommen? Unterstützt mein Auftreten das Bild, das ich von mir selbst habe?
Hilft diese Analyse auch, leichter mit Veränderungen umgehen?
Veränderungen sind im modernen Arbeitsleben ein wichtiges Thema. Und – anders als wir uns das vielleicht zu Beginn unserer Karriere vorstellen – der Zwang zu Veränderung und ständiger Anpassung bleibt uns während unseres gesamten Arbeitslebens erhalten. Digitalisierung und die mit ihr verbundenen Prozess-Änderungen, der globale Wettbewerb: Unternehmen und die Art und Weise, wie wir in ihnen interagieren und kommunizieren, sind einem kontinuierlichen Veränderungsprozess unterworfen. Wer sich erfolgreich mit seinen Stärken und Schwächen auseinandergesetzt hat, ist viel eher in der Lage, strukturellen Wandel als Chance zu begreifen und für sich zu nutzen. Eine klare Haltung befähigt aber auch dazu, zu erkennen, wo wir uns anpassen und wo wir vielleicht eigene Akzente setzen müssen. Sich anpassen, heißt eben nicht, sich zu verbiegen. Man muss auch wissen, wo man hinpasst. Dazu gehören ganz grundsätzliche Fragen, die – erstaunlich genug – viele Menschen für sich nie klar beantwortet haben: Passe ich mit meiner Art in dieses Unternehmen oder in diese Position? Bin ich besser aufgehoben in einer großen oder einer kleinen Firma? Wo möchte ich leben? Wie bewege ich mich im öffentlichen Raum? Liegt mir die Bühne oder bin ich eher ein Tüftler, der Rückzugsräume braucht?
Was, wenn die Selbstanalyse ergibt, dass Ziele und Arbeitswirklichkeit nicht übereinstimmen?
Die eigenen Schwächen zu kennen genügt nicht; es muss die Bereitschaft hinzukommen, sich zu verändern – erst dann kann Coaching erfolgreich sein. Das erfordert Mut. Mutig sein heißt aber nicht notwendiger Weise, gleich alles über den Haufen zu werfen. Mutig sein bedeutet für mich, sich seiner selbst bewusst zu werden: Ich habe eine Haltung zu mir, zu meinem Leben und ich bringe mich jeden Tag aufs Neue selbst ins Spiel. Es geht darum, den Alltag nicht einfach nur so zu leben, wie er sich ergeben hat. Das gilt für den Karriereweg ebenso wie für das Privatleben. Mutig sein, heißt, aktiv zu werden, gewisser Maßen zum Regisseur des eigenen Films.
Ist dieser Selbstfindungsprozess schwieriger für Frauen, oder ist das ein Klischee?
Ich habe mich in meinem Leben mit allen „Frauenthemen“ konfrontiert gesehen. Aus eigener Erfahrung muss ich leider sagen: es ist eine Illusion zu glauben, im Jahr 2020 hätten sich diese Themen endlich überlebt. Als junge Moderatorin musste ich mich in einer klassischen Männerdomäne durchsetzen und Ellen- bogen entwickeln. Ich bin mir nicht sicher, ob sich hier in den vergangenen Jahren so viel verändert hat – aller gesellschaftlichen Diskussionen und modernerer gesetzlicher Rahmenbedingungen zum Trotz. In Gesellschaft und Wirtschaft haben sich alte Verhaltensmuster und Rollenbilder erhalten, die Frauen auf ihrem Weg zur beruflichen Selbstverwirklichung und zur vollen Entfaltung ihres Potenzials im Wege stehen. Jede Frau (im übrigen auch jeder Mann!) ist im Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten gefordert, ihr eigenes Rollenverständnis zu entwickeln und zu leben.
Wie arbeiten sie mit den Klienten?
Individuell natürlich!! Neben dem theoretischen Rüstzeug, welches ich mir während meiner TV – Karriere und den sich anschließenden Ausbildungen zugelegt habe, vertraue ich in meinen Trainings immer auch meiner Intuition. Und genau das versuche ich auch meinen Klienten zu vermitteln: denn in allen von uns schlummert dieses untrügliche Bauchgefühl – wir haben nur verlernt, auf es zu hören und es ernst zu nehmen. Stabil, präsent und fokussiert kann ich sein, wenn Intuition, Emotion und Kognition im Einklang sind. Mein Methoden-Werkzeugkoffer gibt mir das theoretische Rüstzeug. Genauso wichtig ist es aber für mich, meiner Intuition zu vertrauen. Beides verknüpfe ich zu einem individuellen Training.
Aus meiner persönlichen Erfahrung als Medienschaffende und als Coach habe ich gelernt …
… dass es für den ersten Eindruck es keine gerade im beruflichen Umfeld nur selten zweite Chance gibt. Mein Ziel als Coach ist es, meinen Klienten Sicherheit zu geben, damit sie diese erste Chance für sich nutzen können.